… im Mai 2016

Vier Tage war ich in der Natur, in den Wäldern Liguriens, allein und ohne Nahrung – und habe damit auch meine Ausbildung im Bereich Naturcoaching begonnen. Die Erfahrungen, die ich während dieser Zeit machen durfte haben mich zutiefst bestärkt, diesen Weg weiter zu gehen und noch viel mehr von Mutter Erde zu lernen.

Es tat gut, in die Langsamkeit und den Rhythmus der Natur einzutauchen, Zeit und Muße zu haben, zu mir zu finden – einfach nur zu sein. Drei Tage habe ich gebraucht, mich zu leeren, wobei mir besonders der Wind und die gewaltigen Felsen und Steinwächter der Berge dort sehr geholfen haben. Und je mehr ich bei mir ankam, desto wärmer wurde es, Blüten öffneten sich und auch mein Herz, bis ich am vierten Tag einen wunderschönen Blütenzweig geschenkt bekam: Es war ein Zweig mit dem Duft der Liebe, die uns begegnet, wenn wir uns so annehmen, wie wir sind, mit allen Unzulänglichkeiten, die unser Menschsein so mit sich bringt. Ich bekam diesen Zweig in einem Moment des Gefangenseins in alten Ängsten und in Scham und er weckte mich, holte mich heraus aus meinem Kopfkino und zeigte mir so deutlich, dass das Leben voller Liebe ist, wenn wir uns dafür öffnen.

Während ich diese Zeilen schreibe, blüht über mir die Zierkirsche, Bienen und Hummeln tummeln sich darin, und ihre Blüten erinnern mich an meinen Zweig in Ligurien. So sende ich euch heute ein Foto der Zierkirsche, möge ihre Liebe auch eure Herzen erreichen!

Die Tiere, die Pflanzen, alle Wesen freuen sich, wenn wir ihnen begegnen. Sie sind mit uns, wenn wir uns dafür öffnen, ihre Botschaften zu hören. Und sie helfen uns, zu heilen, auszusteigen aus unseren Verstrickungen, aus alten Mustern und Vorstellungen und uns zu erinnern, wer wir wirklich sind. Und sie zeigen uns, wir sind ein Teil der Natur, auch wenn wir das mitunter vergessen – und auch, wenn wir uns in mancherlei Hinsicht schon sehr weit von ihr entfernt haben. So kam es auch zu manch lustiger Begegnung, z.B. mit der Fichte, die ohne weitere Vorbereitungen in die Nacht ging und neben der ich mir doch reichlich behindert vorkam, als ich vor dem Schlafengehen so viele Schichten Kleidung brauchte und dann noch recht unbeholfen herumwühlte, bis ich damit in meinem Schlafsack lag. Ich fühlte mich als Mensch in dem Moment so gar nicht als „Krone der Schöpfung“.

Singen, Tönen und Begegnungen in der Natur sind für mich sehr sehr kraftvolle Wege auszusteigen aus dem Hamsterrad, das uns scheinbar gefangen hält. Alle drei gemeinsam sind für mich Medizin, die mir hilft, innezuhalten, zu mir zu finden, meine innere Stimme zu hören, mich auf meine Werte zu besinnen und immer mehr den Mut zu finden, das auch auszudrücken und mit mir selbst auf dieser Erde anwesend zu werden. So können wir Schöpfer/innen unseres Lebens werden und unser Leben gestalten, gemeinsam eine Welt erschaffen, in der auch unsere Nachfahren gerne leben werden.

Ein Kommentar

  1. Hallo Sabine
    herzlichen dank,dass du mich mal wieder auf ergreifende Art an Deinen Erlebnissen teilhaben lässt,es tut mir gut und ich teile das Erstaunen und Erfreuen über die Natur und Ihre Freuden und Geister von ganzem Herzen.
    Mögen wir uns dafür einsetzen, dass auch unsere Kinder dies Wunder erleben können.
    Herzliche Grüsse Martina

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