… im August 2013

Ich bin zurück von einer langen Reise, eine Reise durch Deutschland und einer Reise zu mir selbst, eine Reise durch Höhen und Tiefen – und es ist zutiefst ein Bedürfnis, meine wichtigsten Erfahrungen zu teilen.

Meine Reise begann mit einer wunderschönen Tour durch Deutschland. Meine Singreise hat mich über 3500 km an ganz wunderschöne Orte in ganz Deutschland geführt. Mein ganz tief von Herzen kommender Dank geht auf diesem Weg noch einmal an alle die, die mich eingeladen haben, ihre Herzen und Türen geöffnet haben. Ihr habt meine Reise, so wie sie war überhaupt möglich gemacht. Und Danke auch an alle, die kamen, um mit mir zu singen an diesen wunderschönen Plätzen in Deutschland. Ich durfte so viel Liebe erfahren, so viele geöffnete (Herzens-)Türen, dass mir noch immer ganz warm wird, wenn ich daran zurück denke. Ich durfte erfahren, wie sich Türen öffnen, wenn ich meinem Herzen folge und meinen Traum verwirkliche. Ich durfte erleben, wie sehr das Singen verbindet – und einander nahe bringt, auch wenn wir uns niemals zuvor begegnet sind. Und ich durfte spüren, wie sehr mein inneres Erleben verbunden ist mit dem anderer Menschen. Es war so schön zu sehen, wie sich während eines Nachmittags oder Abends die Gesichter aller Menschen im Kreis entspannten, Herzen sich öffneten – und es war eine Freude, in so viele schöne Gesichter zu schauen und mich in ihnen zu spiegeln. Wenn wir mit unserer Seele in Kontakt sind, zeigt sich auch im Außen, wie schön wir wirklich sind, wie einzigartig und gleichzeitig so verbunden. Und auch wenn ich jetzt allein hier in meinem Garten sitze, spüre ich noch die Verbindung, fühle mich noch immer ganz verbunden mit Euch allen.

Und noch etwas ganz wichtiges durfte ich lernen: Es gibt einen Weg durch die Angst. Türen öffnen sich, wenn wir unserer Angst tief in die Augen schauen, ihr zuhören, atmen, uns tief in unser Sein versenken, uns daran erinnern, dass wir mehr sind als unsere Angst und uns zu öffnen für die Botschaften unserer Seele.

Schon während meiner Reise war ich vielen Ängsten begegnet, die ich aber alle inzwischen gut kannte und die mir nicht wirklich eine Herausforderung waren. Doch im Anschluss an diese Reise im Außen führte mich mein Weg ganz tief zu mir selbst. Dabei war meine größte Herausforderin und Lehrmeisterin eine Zecke, die mir während meiner Reise mit ihrem Biss in meinen Fuß eine Borreliose übertragen und mich somit tief mit meiner Angst vor schweren Krankheiten konfrontiert hat. Äußerlich sah ich nur eine kreisrunde, stark juckende Rötung an meinem Fuß, innerlich toben gewaltige Kämpfe in mir um die Herrschaft von Licht und Schatten. Ich spüre, wie sehr es darum geht, mich auf mein Licht zu konzentrieren, das Licht in mir zu nähren und den dunklen Mächten keine Macht mehr über mich zu geben. Mir wurde bewusst, wie tief die Angst in meinen Zellen gespeichert ist und dadurch Angst häufig mein innerer Antrieb, mein Motor für mein Handeln ist und spürte: Nur wenn ich meiner Angst begegne, kann meine Seele wieder die Führung in meinem Leben übernehmen. Es war immer wieder ein Balanceakt, wie tief ich mich auf meine Angst einlasse und wann ich ihr Einhalt gebiete, Stopp sage, um nicht in ihr zu versinken. Und nicht immer funktioniert es gleich gut. Doch es ist wie beim Laufen lernen, mit jedem Mal werde ich sicherer, kann besser spüren, was richtig für mich ist.

Für mich geht es darum, meiner Seele mehr und mehr zu vertrauen, auf sie zu hören. Das bedeutet auch, darauf zu vertrauen, dass sie mir den Weg weißt, mir die Bilder, Zeichen, Menschen schickt, die ich brauche, um meinen Weg zu finden. Und was für ein Geschenk, zu lernen, dass auf diese Weise die Heilung einer Borreliose auch ohne Antibiotika möglich ist und Angst sich wandeln kann in Freude, die Freude auf das Abenteuer, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Wir sind so ungeübt im Umgang mit unserer Angst, weil wir unsere Macht abgegeben haben an Ärzte, an Politiker oder andere Fachleute. Wir glauben, dass ein anderer besser weiß als wir selbst, was gut für uns ist. Erst, wenn wir den Mut haben, unserer Angst ungeschminkt zu begegnen, können wir unsere Macht zu uns zurückholen, uns wieder selbst ermächtigen. Für mich geht das, indem ich lerne, meiner Angst wieder den richtigen Platz zu geben, ihr zuzuhören wie einem Freund und zu verstehen, was sie mir sagen möchte. So will mich z.B. meine Angst darauf hinweisen, achtsam zu sein, besser auf mich und meinen Körper zu achten. Wenn ich ihr dann verspreche, auf mich zu achten, meinen Körper so gut ich es vermag zu unterstützen in diesem Prozess, mir die richtige Hilfe zu holen, wenn ich sie brauche, dann fühlt sie sich gehört, tritt in den Hintergrund. Denn auch meine Angst ist ein Gefühl, dass mich in meinem Heilungsprozess unterstützen möchte.

Das Singen und Tönen unterstützt mich dabei sehr, meinen Körper ins Schwingen zu bringen, ihn aus der Erstarrung durch die Angst heraus zu holen. Zunächst fällt es mir mitunter ein bisschen schwer, damit zu beginnen, doch je länger ich töne, desto mehr spüre ich, wie gut es mir tut, wie meine Angst weicht, die Wolken verschwinden und das Licht durchscheint. Indem ich meinen Körper in Schwingung bringe kann ich dem Pessimismus dieser Zeit Licht und Liebe entgegensetzen, kann das Schöne wieder sehen, den Moment wieder wahrnehmen. Frieden kehrt in mir ein und gleichzeitig eine tiefe Akzeptanz, dass der Tod zum Leben dazugehört, dass der Körper altert und irgendwann, wenn es an der Zeit ist vergeht, auch, wenn die Werbung uns etwas anderes zu vermitteln versucht. Dieser tiefe Friede mit dem was ist, führt mich dahin, hier und jetzt in Dankbarkeit in meinem Garten zu sitzen, den Duft des Sommers wahrnehmen, die Sonne und den Wind auf meiner Haut spüren und mich zu freuen und dankbar zu sein, dass ich an diesem wunderschönen Platz leben darf, dass ich ein Leben führe, das mir Freude macht, dass ich atme , dass ich lebe!

Das Leben ist uns wohlgesonnen. Es möchte, dass es uns gut geht und unterstützt uns, wenn wir unserem Herzen folgen. Das habe ich während dieser gesamten Zeit intensiv spüren dürfen. Das Leben führt uns auf unseren Weg, wenn wir bereit sind, auf unsere Gefühle zu hören, unserer Intuition zu vertrauen und Schritt für Schritt zu gehen.

Schritt für Schritt – auf dem Weg zu uns selbst

In Liebe, Freude und Dankbarkeit, Sabine

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