… im September 2018

Schwellenzeit

Die Tage werden nun schon deutlich kürzer und am 23. September werden wir den Ausgleich erreicht haben, Tag und Nacht sind gleich lang. Schwellenzeit – Die Sonne steht nicht mehr so hoch am Himmel und die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür. Wir können in beide Richtungen schauen, in den Sommer zurück und auf die Zeit vor uns.

Und so ist diese Zeit einerseits eine Zeit des Dankes. Die Felder sind abgeerntet und in den Gärten hängen die Obstbäume und –sträucher voll mit reifem Obst. Erntezeit! -Wir dürfen dankbar sein für die Ernte, für die Gaben des Jahres, für unsere Nahrung als Geschenk der Natur…  Diese Zeit ist ein großes Dankfest für alles, was die Göttin/ die Erdenmutter einem den Sommer über beschert und geschenkt hat, ein Fest der Verbundenheit mit dem Kreis des Lebens. Stets wurde ein Teil der Ernte den Göttern, den Ahnen oder der Natur geschenkt. Damit verliehen die Menschen der Bitte Ausdruck, dass das nächste Jahr ebenfalls wieder fruchtbar werden möge.

Und gleichzeitig schleichen sich bei vielen Menschen heute auch mulmige Gefühle ein, vor allem Angst. Angst vor der dunklen Zeit, Angst vor Verlust, Angst vor Schmerz, Angst vor den eigenen tiefen Gefühlen, …..

Über die Schwelle der Herbst- Tag- und Nachtgleiche gehen wir häufig nicht so leicht, wie über die im Frühjahr. Das hat damit zu tun, dass wir im Winter wieder nach Innen gehen, ins Reich der Erdmutter, wie die Samenkörner und wie die Blätter, die im Herbst von den Bäumen fallen.  Mit dem Erntedank verband sich früher auch die Ehrerbietung an die Ahnen. Aus dieser Verbindung schöpften sie Kraft. In unserer jüngeren Vergangenheit jedoch wurden im Sinne patriarchaler Herrschaftsbildung alle Wesen der anderen Welt dämonisiert. Und so macht uns heute vielfach auch die Dunkelheit Angst, die jedoch eigentlich den Erdenschoß, also Geborgenheit symbolisiert.

An dieser Schwelle, an der wir sowohl zurück als auch nach vorne schauen können ist es gut, innezuhalten. Dies hilft uns, gut hinüber zu gehen, nicht zu schnell und nicht zu zögerlich, und uns selbst liebevoll dabei mitzunehmen. Es ist ein guter Moment Rückschau zu halten, auf das Jahr, das sich dem Ende zuneigt. (Nach altem Kalender beginnt im November mit dem Novemberritual/Samhain bereis das neue Jahr.) Es ist ein guter Moment, zu reflektieren, wofür du  in diesem Jahr dankbar bist, was abgeschlossen und was vielleicht noch getan werden möchte.

In diesem Sinne wünsche ich Die einen wunderschönen Herbst und eine reiche Ernte!

Von Herzen
Sabine

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